ENDODONTOLOGIE – WURZELKANALBEHANDLUNG
Ein Zahn ist aufgebaut aus Zahnschmelz, Zahnbein (Dentin) und dem Zahnnerv (Pulpa). Kommt es infolge einer tiefen Karies oder Füllung, einer Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) oder durch ein Trauma zu einer akuten oder chronischen Entzündung des Zahnnervs und ggf. des umliegenden Gewebes, ist eine endodontische Behandlung erforderlich.
Um den erkrankten Zahn zu erhalten, erfolgt in diesen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung. Eine erneute Wurzelkanalbehandlung kann auch erforderlich sein, wenn der Zahn bereits wurzelbehandelt wurde und eine chronische Entzündung aufweist. In diesen Fällen spricht man von einer Revisionsbehandlung.
Röntgenbilder zum Thema Wurzelkanalbehandlung
Ausgangssituation
Messaufnahme
Ergebnis
Die Wurzelkanalbehandlung beinhaltet zuerst die mechanische Entfernung des erkrankten Zahnnervs bzw. der Gewebereste und der Reinigung des Wurzelkanalsystems von Bakterien mithilfe von Handinstrumenten und entsprechenden Spüllösungen. In der Regel folgt daraufhin das Einbringen eines antibakteriellen und entzündungshemmenden Medikamentes in das gereinigte Wurzelkanalsystem.
In zweiten Schritt wird das Medikament entfernt und die definitive Wurzelkanalfüllung (Guttapercha) in das gereinigte Wurzelkanalsystem eingebracht.
Die Wurzelkanalbehandlung erfolgt unter röntgenologischer Kontrolle, wobei bis zu drei Röntgenaufnahmen des zu behandelnden Zahnes erforderlich sein können.
Ihre gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Wurzelkanalbehandlung nur in bestimmten Fällen. Um die bestmöglichste Prognose für den Erhalten Ihres Zahnes zu erzielen, gibt es in der modernen Zahnheilkunde einige Zusatzleistungen, um das Wurzelkanalsystem hinreichend von Bakterien zu reinigen und eine dichte Wurzelfüllung zu gewährleisten.
Eine endodontische Aufbaufüllung ist in vielen Fällen vorab erforderlich, um ein steriles Arbeiten während der Wurzelkanalbehandlung zu ermöglichen.
Aufgrund der vielfältigen Kanalanatomie ist das Arbeiten unter Anwendung des Operationsmikroskopes mit bis zu 40-facher Vergrößerung in vielen Fällen unerlässlich. Dadurch können auch sehr kleine Kanäle aufgefunden und gereinigt werden.
Zudem wird die Kanalaufbereitung der gekrümmten Kanäle durch die maschinelle Kanalaufbereitung unter Anwendung flexibler Einmalfeilen deutlich verbessert und das Risiko einer Feilenfraktur während einer Wurzelkanalbehandlung stark reduziert.
Die zusätzlichen endometrische Längenbestimmung während der Behandlung mithilfe des Kanalaufbereitungsgerätes unterstützt die korrekte Längenbestimmung, da diese oftmals von der durch Röntgenaufnahmen bestimmten Aufbereitungslänge abweicht.
Neben der mechanischen Reinigung stellt die Reinigung mittels Spüllösungen einen wichtigen Behandlungsaspekt während einer Wurzelkanalbehandlung dar. Um die Effektivität der Spüllösung zu erhöhen, wird als elektrophysikalische-chemische Methode die schallaktivierte Spülung angewendet.
Die Wurzelfüllung schließt die endodontische Behandlung ab. In den meisten Fällen wird eine warme Wurzelfüllungstechnik angewandt, um das komplexe Kanalsystem dreidimensional zu verschließen.
Alle hier aufgeführten Methoden gehören nicht in den Erstattungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen.
Da in vielen Fällen aufgrund großer Substanzdefekte eine Überkronung wurzelbehandelter Zähne zu erfolgen hat, ist es von größter Bedeutung, die Wurzelbehandlung nach dem neusten Stand der modernen Zahnheilkunde auszuführen, um den Zahn eine langfristig gute Prognose zu sichern.